Die “lebensweltlich orientierten Räume” (LOR) bilden seit 2006 die “räumliche Grundlage für Planung, Prognose und Beobachtung demografischer und sozialer Entwicklungen in Berlin”. Dies betrifft insbesondere die Umsetzung von (sozial-)raumbezogenen Planungen sowie die damit verbundene Bereitstellung kleinräumiger soziostruktureller Daten der amtlichen Statistik durch das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS) bzw. von Fachdaten durch die zuständigen Senatsfachverwaltungen.
Ziel ist die Abbildung lebensweltlicher Homogenität bei gleichzeitiger Wahrung einer Vergleichbarkeit der Planungsraumeinheiten. Bei der Definition und Abgrenzung der Räume standen homogene Binnenstrukturen im Vordergrund. Das betrifft zum einen bauliche Einheitlichkeit, etwa mit Blick auf die Siedlungstypen. Zum anderen berücksichtigen die LOR auch soziale Homogenität (ähnliche sozioökonomische Strukturen). Dadurch erlangen Datenanalysen und etwaig sichtbare Dynamiken eine höhere Aussagekraft auch mit Blick auf Ursache-Wirkungsbeziehungen.
Aufgrund der dynamischen (Einwohner-)Entwicklung Berlins und der umgesetzten und geplanten städtebaulichen Entwicklung neuer Quartiere in den 2010er Jahren war eine Anpassung der LOR erforderlich. Die Modifikation der LOR wurde als gemeinsames Projekt des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS) und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (SenStadtWohn) in den Jahren 2019 und 2020 umgesetzt. Es wurden sowohl die Senatsverwaltungen des Landes Berlin als auch die Bezirksverwaltungen/µþ±ð³ú¾±°ù°ì²õä³¾³Ù±ð°ù als wichtige Akteure, die die LOR anwenden in den Prozess einbezogen. Deren Expertise und Fachwissen zu sozialräumlichen Aspekten war wesentlich für den erfolgreichen Prozess.